Das kann man(n) nur hoffen, dass Name tatsächlich Schall und Rauch ist …
Gefunden im Leipziger Hauptbahnhof, 24. Juli 2009.
28 Dienstag Jul 2009
Posted Fotos & Fotografisches, Fundstücke, Käufliches
in28 Dienstag Jul 2009
Schlagwörter
Anne Pelzer, Blog, Blogger, Duden, Klett, Orthografie, PONS, Rechtschreibung, Schulbuchverlag, Schulheft
Heute berichtet es auch die taz: Der Schulbuchverlag Klett geht mit einem kostenlosen Wörterbuch online. Und tritt damit in Konkurrenz zum Klassen-Primus Duden – der just in neuer Auflage erschienen und mit einem Teil seines Angebots im Netz ist. Seit gestern sind nun auch bei PONS 140.000 Stichworte online verfügbar. Das Verlagsziel: mehr Einnahmen via zielgruppengerechter Bannerwerbung. So sagt Marketingchefin Anne Pelzer. Und die hat sich zum Start des neuen Sprachportals etwas einfallen lassen. Eine aufwändige Kampagne, witzig und erfrischend anders – aber dennoch mit Fragezeichen versehen:
So lag am 21. Juli in meinem Briefkasten ein Kuvert, handschriftlich adressiert. Inhalt: ein DIN-A5-Schulheft, grüner Plastikumschlag, ebenfalls handschriftlich mit meinem und dem Namen meines Blogs versehen. Erste Klasse oder was?
Gut, eine Überraschung ist es nicht. Wusste ich doch von Tina, Susi, Ines, Biggi und Anderen aus meinem Text-Business-Netzwerk von dieser Aktion. Und davon, dass PONS wohl auf die Eitelkeit der bloggenden Zeitngenossen hofft, die da über diesen PR-Gag lobende Worte verbreiten. Oder werbisch gesagt: Social Media Marketing realisieren.
Warum wir das tun sollen? Weil PONS unserem Ego schmeichelt: Schlägt man nämlich das grüne Heft auf, so klebt links ein farbig ausgedruckter eigener Blogeintrag. „Schöner sterben mit dem HSV“ in meinem Fall. Das Teilchen ist mit Rotstift korrigiert und benotet. Dazu schreibt Frau Pelzer persönlich – wieder mit der Hand: Sie ist begeistert von dem Text. Geht auf individuelle Details ein. Freut sich über meine gute Rechtschreibung. Betont deren Notwendigkeit für die Menschheit. Und lädt ein, als auserwählter Deutsch-Profi meine Erfahrungen mit dem Verlag zu teilen und die neue Plattform zu testen. Die Zugangsdaten stehen auf dem Löschblatt:
Was indes gar nicht gut gemacht ist: die Korrektur daselbst. Ganz zum Schluss steht nämlich das schulmeisterliche Ergebnis: 1 Fehler, Note 1-. Samt Fleißbienchen-Kleber. Dumm nur, dass dort, wo das leuchtend rote Korrekturzeichen prangt, weit und breit kein Fehler zu finden ist. Dafür steckt aber einer im Text der Korrektorin. Und auch in der schönen Web-Ansprache, die Anne Pelzer – sehr sympathisch übrigens – an ihre Portal-Tester hält, haben sich ein falsches Wort und ein stilistischer Lapsus geschlichen.
Vielleicht sollte Klett ein bisschen Vorsicht mit dem Rotstift walten lassen, so als werden wollender Branchen-Bester? Und statt Andern vermeintliche Fehler unter die Nase zu reiben, sich erst einmal an selbige eigene fassen? Dann klappt’s auch mit dem Blogger-Lob. Womöglich hilft ja das neue PONS Online-Portal 😉
22 Mittwoch Jul 2009
Posted Bücher & Autoren, Medien & Dschungel, Sprache, Tod & Teufel
inSchlagwörter
Bibliographisches Institut, Brockhaus, Duden, Enzyklopädie, Mannheim, Mannheimer Institut für deutsche Sprache, Peter Neulen, Wikipedia
Heute wurde der Brockhaus beerdigt. Die „Enzyklopädie, das Gedächtnis des Weltwissens made in Mannheim“, so das Handelsblatt, „ist tot.“ Sie hat den Kampf gegen Wikipedia & Co. verloren.
Bereits Anfang des Jahres hatte das Mannheimer Bibliographische Institut & F.A. Brockhaus AG (kurz: Bifab), die Marke Brockhaus verkauft. An Bertelsmann – seinen größten Konkurrenten. Seit heute nun heißen die Mannheimer einfach Bibliographisches Institut AG. Der Brockhaus ist ausgelöscht. Auch im Instituts-Namen. 30 Bände, 21 Auflagen, 70 Kilo lexikalisches Wissen mit Goldschnitt und Leineneinband umfasste das Werk.
Das Bibliographische Institut beendet jetzt laut Peter Neulen, der den Brockhaus als Fachredakteur und Projektleiter betreut hat, ein Verlustgeschäft für den Verlag. Das Kerngeschäft soll sich künftig auf rentablere Bereiche konzentrieren. Allen voran der Duden und Kalender.
21 Dienstag Jul 2009
Schlagwörter
autobiografischer Roman, Autor, Die Asche meiner Mutter, Entwicklungsroman, Frank McCourt, Hospiz, irische Kindheit, Irland, Jugenderinnerung, Katholik, katholisch, New York, Roman, tot
Die Armut hat Frank McCourt reich gemacht. Genauer gesagt, die Beschreibung seiner Armut. Er selbst empfand dies als „profunde Ironie“. Zumal er schon 66 Jahre alt war, als er den mehrfach preisgekrönten Bestseller und sein Erstlingswerk Die Asche meiner Mutter schrieb – und sozusagen über Nacht zum mehrfachen Millionär wurde.
Die Asche meiner Mutter ist ein Entwicklungsroman, autobiografisch. Und auf der ersten Seite liest man gleich: „Wenn ich auf meine Kindheit zurückblicke, frage ich mich, wie ich überlebt habe. Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit; Weiterlesen
20 Montag Jul 2009
Posted Bücher & Autoren, Käufliches, Leben & Schreiben, Technik & Software
inSchlagwörter
Abwrackprämie, Bibliographisches Institut, deutsche Rechtschreibung, Duden, Duden Korrektor, fremdschämen, Grammatik, Hüftgold, hirnen, iPhone, Kommasetzung, Korrektor 6.0, Mannheim, Orthografie, Papyrus, Papyrus Autor, PDA, Rechtschreibung, Smartphone, twittern
5000 neue Wörter enthält er: der frisch ausgepackte Duden – Die deutsche Rechtschreibung. Seit heute steht die 25. Auflage in den Regalen der Buchhandlungen, 135.000 Begriffe und 1216 Seiten stark.
Ab sofort darf so richtig getwittert, gehirnt und fremdgeschämt werden, und vom Hüftgold über den Blaufahrer bis zur Abwrackprämie ist alles offiziell abgesegnet. Es hat Weiterlesen